Literatur zur Fotografie

Von wegen "graue Theorie". ;)

Es gibt da doch ein paar sehr interessante und aufschlussreiche theoretische Auseinandersetzungen mit der Fotografie. So z.B. die Essays von Susan Sontag oder Roland Barthes und Walter Benjamin. Hier geht es nicht nur um Ästhetik sondern eben auch um den Umgang mit Bildern und deren Einfluss auf uns und unser Denken.

 

In der folgenden (bestimmt verlängerbaren) Liste findet Ihr meine persönlichen Buchtipps.

 

Susan Sontag:

Über Fotografie - erschienen 1977

Vier große in sich selbstständige Essays beschreiben die Wesenszüge der Fotografie. Brilliant geschrieben, darf gern mehrmals gelesen werden.

 

Das Leiden anderer betrachten - erschienen 2003

Der leider letzte Essayband von Susan Sontag, die 2004 an den Folgen einer Krebserkrankung starb.

Im Mittelpunkt steht hier die kritische Betrachtung der Kriegsfotografie und der Umgang mit ihren Erzeugnissen. Was erzeugt das Abbild eines leidenden Menschen im Betrachter? Was löst Es aus? Haben Bilder die Chance zum Handeln auf zu rufen?

 

Roland Barthes:

Die helle Kammer -erschienen 1980

In autobiografischen Fragmenten zeigt der weltbekannte Symiologe Roland Barthes das Sehen der Sprache eines Bildes, das Ansehen, das Wahrnehmen.

Sehr empfehlenswert.

 

Walter Benjamin:

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit - verfasst 1935

In seinem Aufsatz vertritt Walter Benjamin die These, dass die Kunst und ihre Rezeption selbst, insbesondere durch die Entwicklung von Photographie und Film, einem Wandel unterworfen sind. Dies geschehe zum einen durch die Möglichkeit der massenhaften Reproduktion, zum anderen durch eine veränderte Abbildung der Wirklichkeit und damit eine veränderte kollektive Wahrnehmung. Zudem verliere in diesen Prozessen das Kunstwerk seine Aura, was in der Folge wiederum die soziale Funktion der Medien verändere.

Die durch die Reproduzierbarkeit entstehende kollektive Ästhetik biete zwar die Möglichkeit der Entwicklung hin zu gesellschaftlicher Emanzipation, berge aber auch die Gefahr der politischen Vereinnahmung, wie zeitgenössisch am Aufstieg des Faschismus deutlich werde.

"Wikipedia"

 

Helmut Lethen:

Der Schatten des Fotografen- erschienen 2014

Die Frage nach der Wirklichkeit in oder hinter der Fotografie ist ein nach wie vor absolut aktuelles Thema. Warum wirken Fotos so ungeheuerlich auf uns? Was bewirken Sie?

 

Andreas Feininger:

Der Schlüssel zur Fotografie - erschienen 1958

Ein Schlüssel im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur auf rein ästhetische Betrachtungen, sondern auch auf die ganz praktische und technische Umsetzung der Fotografie bezogen. Wer Grundlagenwissen sucht ist hier richtig.